Grüne fordern entschlosseneres Handeln von OB Badrow und Landrat Kerth
Suhr: Mir erscheint, dass sowohl im Landkreis wie auch in der Hansestadt deutlich Luft nach oben ist.“
Die Bundesregierung hat sich auf ein Klimaschutzgesetz geeinigt. Damit sind die von Verkehrsminister Wissing (FDP) propagierten Wochenendfahrverbote vom Tisch. Die Grünen sehen aber erheblichen Handlungsbedarf vor Ort. Dazu äußert sich der Fraktionsvorsitzende der Grünen Bürgerschafts- und Kreistagsfraktion, Jürgen Suhr:
„Ich habe mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass dem Bundesverkehrsminister lediglich ein Fahrverbot eingefallen ist, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Die Verkehrswende ist ja keine neue Idee und schon längst hätten viele Maßnahmen umgesetzt werden können. Das gilt insbesondere auch vor Ort.“
Suhr zeigte zahlreiche Beispiele dafür auf, dass in Stralsund wie im Landkreis Vorpommern-Rügen viel zu wenig passiere, um auch im Verkehrssektor umzusteuern und Klimaschutz entschlossener umzusetzen:
„Es ist für mich völlig unverständlich, dass der Landkreis Vorpommern-Rügen pro Jahr! gerade einmal schafft, 2 KM Radwege zu bauen. Wir fordern seit Jahren, dass der Radwegeausbau im Kreis sowie in der Stadt deutlich vorangetrieben wird. Passiert ist bisher kaum etwas.“
Aber auch die Stadt nehmen die Grünen in den kritischen Fokus:
„Verkehrswende geht anders, Beispiel Altstadt: In Stralsund wird der Autoverkehr im Bereich Wasserstraße und Am Fischmarkt nach wie vor mitten durch die Welterbe-Altstadt geführt, anstatt Platz für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen. Stellplätze für Fahrräder dürfen nicht geschaffen werden, wenn damit auch nur ein einziger Autoparkplatz wegfallen würde. Die Zugänge zur Altstadt sind für Radfahrer oft glatt und gefährlich und es mangelt an Radabstellanlagen und Ladestationen.“
Die Grünen fordern einen sog. Masterplan Radverkehr, mit dem deutliche Verbesserungen erzielt und Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden sollen.
Suhr: „Wenn die Verkehrswende einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten soll, dann muss das auch vor Ort umgesetzt werden. Mir erscheint, dass sowohl im Landkreis wie auch in der Hansestadt deutlich Luft nach oben ist.“