Wir unterstützen Schulleiter des Richard-Wossidlo-Gymnasium und kritisieren Landrat

Jürgen Suhr: „Es ist wichtig, dass sich Institutionen wie die Schule einmischen und sich insbesondere im Falle rechtsextremen Gedankenguts klar positionieren.“

Die intensive öffentliche Berichterstattung zu den Geschehnissen am Richard-Wossidlo-Gymnasiums in Ribnitz-Damgarten, den rechten Screenshots und Posts einer Schülerin setzen den zuständigen Schulleiter unter Druck. Insbesondere aus rechten Kreisen wird sein Verhalten kritisiert und die Geschehnisse skandalisiert und instrumentalisiert. Dazu stellt der Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen Fraktion im Kreistag Vorpommern-Rügen Jürgen Suhr klar:

„Ich bin dankbar, dass sich der Schulleiter – aus meiner Sicht in vorbildlicher Art und Weise – so eingesetzt hat. Uns war wichtig, dass in einem persönlichen Schreiben zum Ausdruck zu bringen. In Zeiten, in denen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage gestellt und insbesondere von Rechtsradikalen und Rechtspopulisten unterlaufen wird, ist es wichtig, für den Erhalt unserer Demokratie einzustehen und dies auch öffentlich zu dokumentieren.

Offensichtlich ausländerfeindliche und mit rechtsextremistischen Botschaften untersetzte Screenshots dürfen nicht unwidersprochen im Raum stehen bleiben und das gilt insbesondere auch für eine Bildungseinrichtung. Kennzeichnungen wie die in den inzwischen bekannten Sreenshots enthaltenen 1161 oder HH und die Verbindung zur rechtsextremen „Identitären Bewegung“ machen die dahinterstehende rechtsextremistische Haltung sehr deutlich.

Die Einschätzung von Herrn Landrat Dr. Kerth, dass „von der Verhältnismäßigkeit her nicht glücklich agiert worden wäre“ und dass dies „kein guter Tag für das Vertrauen in die Meinungsfreiheit und in die Menschen im öffentlichen Dienst gewesen wäre“, teilen wir ausdrücklich nicht. Wir hätten erwartet, dass sich Herr Dr. Kerth klar gegen die zum Ausdruck gebrachte rechtsextremistische Haltung positioniert und den Schulleiter unterstützt. Es ist bedauerlich, dass dies nicht geschehen ist.“